Urheber: Georg Dauborn

Georg Dauborn

Dirigent, Heimatdichter und Komponist
* 13. Mai 1899, Ginsheim
† 02.Oktober 1975, Ginsheim

Gern wäre er Berufsmusiker geworden, aber auf Wunsch
seines Vaters studierte er technische Wissenschaften, wurde
Ingenieur und arbeitete in der Brückenbauabteilung des MAN-
Werkes Gustavsburg.

Trotzdem erhielt Georg Dauborn seinen Beinamen „der große
Sohn Ginsheims“ nicht der Brücken wegen, sondern für seine
wunderschönen Lieder und seine Musik.

Schon als Siebzehnjähriger leitete er das erste von ihm
zusammengestellte Männerquartett.

1922 führte er die Operette „Winzerliesel“ von G. Mielke auf.
Im Juni 1929, in der Zeit der Wirtschaftskrise, verließ Georg
Dauborn seine Heimat, ging nach Luxemburg, wo er neben
seiner Arbeit als Chordirigent an einer höheren Töchterschule
tätig war.

1936 erlebte er einen großen Erfolg mit den Stücken „Ein
süßes Mainzer Mädchen“ und „Mainzer Kreppelkaffeemarsch“
in der vollbesetzten Mainzer Stadthalle.

Sein Name wurde über die Heimatgrenzen hinaus bekannt, als 1937 seine Schlagerlieder „Groß-Määnz“ und „Mainzer Haubenlied“ vom Reichssender Frankfurt übertragen wurden.

Bis zum Kriegsausbruch betreute er als Chorleiter folgende Vereine: Gesangverein „Concordia“ Ginsheim, Gesang-
verein „Germania“ Astheim, Gesangverein „Harmonie“ Ginsheim, Evangelischer Kirchenchor Ginsheim, Arbeiter-
Gesangverein „Sängergruß“ Ginsheim, „Sängervereinigung“ Ginsheim, Männergesangverein Trebur, Gesangverein
Bauschheim, Gesangverein „Einigkeit“ Gustavsburg, Chorgemeinschaft Ginsheim, Werkskapelle der MAN und Evan-
gelischer Kirchenchor Gustavsburg.

Auch in Mainz, Hochheim, Kostheim, Laubenheim, Bingen, Bacharach, Traben-Trarbach und vielen anderen Orten
am Rhein, Main, Nahe und Mosel klingen bei besonderen Anlässen die Lieder auf, die Georg Dauborn jeweils auf den dortigen heimatlichen Charakter abgestimmt und zum Geschenk gemacht hat.

Auch auf musikalischem Gebiet ein Brückenbauer - von Mensch zu Mensch. Dieser Brückenschlag reicht sogar bis
nach Luxemburg. Die Nationalhymne dieses Nachbarlandes arbeitete er für einen Männerchor um und wer gar ein-
mal nach Unterrieden in Bayern kommt, kann sicher sein, dass er dort das Heimatlied der Unterriedener hört, das
ebenfalls von Georg Dauborn komponiert wurde.

In der Nachkriegszeit erreichte Georg Dauborn mit dem Frauenquintett „Ginsheimer Mädcher“ den Höhepunkt seines
Erfolgs: Neben zahlreichen Rundfunk- und Fernsehübertragungen zwischen 1948 und 1954 waren die „Ginsheimer
Mädcher“ auf fast 200 Veranstaltungen in vielen Städten und Orten der Bundesrepublik vertreten.

Ihr Erfolg trug dazu bei, dass die Ginsheimer nach dem 2. Weltkrieg ihr Selbstbewusstsein zurückgewannen und
die schweren Zeiten zukunftsorientiert und mit mehr Mut überwinden konnten. Georg Dauborn, Autor und Komponist von 159 Kompositionen und 40 Bearbeitungen von anderen Chorwerken wurde 1965 mit dem Bundesverdienstkreuz
am Bande ausgezeichnet, und seine Heimatgemeinde benannte am 13. Mai 1979 nach dem „großen Sohn Ginsheims“
die „Georg-Dauborn-Anlage“.

Die am Brunnenrand angebrachte Widmungstafel aus Bronze mit der Inschrift „Dem Komponisten und Heimatdichter
Georg Dauborn 1899-1975“ verewigt auch die Anfangsnoten und den Refrain seines 1932 komponierten Ginsheimer
Liedes
„Und bist Du auch klein, mein Ginsheim am Rhein“.


Teile des Textes wurden dem Buch der Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg aus dem Jahr 2005 "Das Leben in Ginsheim-Gustavsburg im Wandel der Zeit" entnommen.